Musicband Silverbirds
Ein Samichlaus,der alle erheitert  
10. Dezember 2004
Erschienen in: Aargauer Zeitung

GIPF-OBERFRICK Aus der ganzen Deutschschweiz kommen Senioren an die Chlausfeiern im «Adler».

«Der Samichlaus hat meist etwas Strenges an sich, und er teilt Strafen aus», sagen Marcus Hasler und Max Rickenbach. Nicht so bei ihnen. Die beiden Musiker, die man vom Tanzorchester Silver Birds bestens kennt, unterhalten die Leute auf schönste Art. In Cars aus der ganzen Deutschschweiz kommen sie an die Samichlaus-Feiern im «Adler» in Gipf-Oberfrick.

Aargauer Zeitung: Ein Samichlaus, der alle erheitert

Samichlaus und Schmutzli sorgen mit Musik, Liedern und viel
Humor für eine gute Stimmung unter den Senioren.

Das Publikum im «Adler»-Säli ist samt und sonders der Gruppe der Senioren zuzuordnen. Mit drei Cars sind sie heute gekommen, zwei aus dem Emmental und einer aus Basel. Die Samichlaus-Feiern im «Adler», die während acht Tagen von Max Rickenbach aus Gipf-Oberfrick und vom Helliker Garagier Marcus Hasler zelebriert werden, haben einen guten Namen, der schon das hinterste Emmental erreicht hat. Samichlaus Max Rickenbach findet rasch Zugang zu den Senioren: Mit ein paar Worten heitert er sie auf. Es folgen einige Witze, welche die Runde gleich zum Lachen bringt. Ein Samichlaus-Gedicht möchte der Chlaus aus der Runde hören. Mit einem eigenen Reim, den ihm ein Knabe «aufgesagt» haben soll, ist das Eis gebrochen: «Samichlaus du liebe Lumpe, chasch mer nöd en Föfzger pumpe.» Jetzt wagt sich ein Emmentaler Senior hervor, der mit seinen über 80 Jahren fehlerfrei ein Gedicht rezitiert. Dann kommt der Schmutzli aus Hellikon mit seiner Handorgel ins Spiel und stimmt gleich «Rosamunde» an. Die Stimmung steigt, man klatscht im Takt und singt. Erstaunlich, wie rasch Samichlaus und Schmutzli die älteren Leute aus der Reserve gelockt haben. Marcus steigert die Stimmung mit Schunkelliedern, die alle kennen: «Burebüebli», «Lustig ist das Zigeunerleben» und was dieser Lieder mehr sind. Es folgen das eigene Samichlaus-Lied nach der Melodie des «Schacher Seppli», Witze und das eher nachdenkliche aktuelle Gedicht zum Tag.

Die Unterhaltung geht nach dem Dessert weiter; insgesamt zwei bis zweieinhalb Stunden. Der Schluss wird besinnlich: «Seid tolerant und verbreitet Lebensfreude», rät der Samichlaus, und alle nicken. «Stille Nacht, heilige Nacht», von allen gesungen, setzt einen ruhigen und besinnlichen Schlusspunkt unter eine Chlausfeier der besonderen Art. Am Ausgang können alle ein Chlauspäckli mit nach Hause nehmen.

FREUDE BEREITEN MACHT FREUDE
«Es tut gut, zu sehen, wie die Leute mit Freude nach Hause gehen», sagt Max Rickenbach, der an acht
aufeinanderfolgenden Nachmittagen den Samichlaus verkörpert, aber nie die gleichen Witze erzählt hat. Die Leute schätzten den fröhlichen Rahmen mit Witzen und Musik, aber auch den besinnlichen Schluss mit Weihnachtsliedern. «Manche Leute muss man erst aufbauen und in ihnen die Freude wecken», fügt Marcus Hasler bei.
Dieses Jahr kamen insgesamt 16 Cars in den «Adler» in Gipf-Oberfrick. Vom Zürcher Oberland, aus Schaffhausen, aus Basel und aus dem Emmental. «Es ist jeweils am schönsten, wenn die Leute am selben
Nachmittag aus zwei verschiedenen Gegenden kommen», sagt Wirtin Annerös Rickenbach. «Man sieht den Menschen an, dass sie Freude haben. Die Gruppe aus dem Emmental hat bereits wieder für den Samichlaus 2005 gebucht.